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Vorhaben in den Jahren 2010 bis 2012

Wiederherstellung des Grabmals von Carl Friedrich von Rumohr sowie teilweise Rekonstruktion der Sandsteinmauer

Das Grabmal Carl Friedrich von Rumohrs auf dem Inneren Neustädter Friedhof in Dresden ließ der dänische König Christian VIII. 1846 nach Plänen von Gottfried Semper errichten. In dem Semper-Werk von Winfried Nerdinger und Werner Oechslin heißt es zu der Verbindung des Architekten mit Carl Friedrich von Rumohr: "Semper mochte es als eine besondere Ehre empfunden haben, für den von ihm hoch geachteten Verfasser der "Italienischen Forschungen" den Grabstein entwerfen zu können, den der dänische König Christian VIII. höchstpersönlich stiftete. Kein zweiter Gelehrter hat ihn so stark in seinen Bann gezogen wie Rumohr."

 

Grabmal von Rumohr

 
Über die Zeiten hat die Grabstätte sich nur in Teilen erhalten. Das Interesse der Stadt Dresden war von Anfang an sehr groß. Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten erklärte sich die Stadt bereit, das Projekt zu unterstützen. Eine Stellungnahme der Landesdenkmalpflegerin bestätigt zudem die kunstgeschichtliche Bedeutung der Grabstätte und das öffentliche Interesse an ihrem Erhalt. Dank der großzügigen Förderer konnte das Grabmal wiederhergestellt werden: Durch den Dresdner Steinmetz Andreas Hempel wurde ein Replik der oberen Grabplatte geschaffen, wobei im unteren Bereich der Rest der Originalsubstanz eingearbeitet wurde. Das Grabmal wurde dann feierlich am Pfingstsonntag 2010 geweiht (Der Text stammt von den Internetseiten der Rumohr-Gesellschaft und wurde nur leicht geändert).

 

Grabmal Rumohr

Inschrift des Grabmals:
Dem geistreichen
kundigen Schriftsteller
ueber Staats und
Lebens Verhaeltnisse
der Vor und Mitwelt
Dem Begruender eines
tiefen Studium
der Kunstgeschichte
des Mittelalters
Dem Vielseitigsten
Kenner frueherer
Dem edlen Foerderer
neuerer Kunst
weihet dieses Denkmal
Christian VIII.
Koenig von Daenemark

 

 

Die Wiederherstellung des Grabmals wurde zum Anlass genommen, die Sandsteinmauer welche das Dritte vom Zweiten Land teilt, teilweise neu zu errichten (Siehe Foto).
Dies wurde von Lehrlingen im Rahmen der Verbundausbildung zwischen dem "Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden e.V. (SUFW)" und der "Immo Service Dresden GmbH" realisiert. Fachlich verantwortlich war Frau S. Wolf (Gärtnermeisterin) vom SUFW.
Vielen Dank!

 

 

Restaurierung eines barocken Grabmals - Einsatz eines neues Verfahrens zur Steinfestigung und begleitende denkmalpflegerische Untersuchungen

Anlass des Vorhabens

Von der Firma ConsolidaS wurden im Rahmen eines durch die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes die Funktion und Tauglichkeit der funktionellen Organoalkoxysilane als Festigungsmittel von Stein untersucht und bewertet. Derzeit wird noch an der Modifizierung des Verfahrensablaufes gearbeitet, um die guten Eigenschaften des Mittels besser kontrollieren zu können. Der Vorteil hier ist, dass äußere bewitterte Bereiche des Steins mehr Feststoff erhalten, während nach Innen die Feststoffkonzentration abnimmt. Insgesamt bedeutet dies einen Angleich von instabiler bewitterter Außenzone zur stabileren Kernzone und verhindert somit schädigende Schalenbildungen.
Es soll an einem konkreten Grabmal die Wirksamkeit dieses Verfahrens geprüft und ggf. verbessert werden. Neben den neuen fachlichen Kenntnissen zu diesem Verfahren, kann hierdurch ein Grabmal gerettet werden, welches ansonsten aufgegeben werden müsste.
Die Festigung ist abgeschlossen und das Grabmal wurde an einer anderen Stelle wiedererrichtet, da der bisherige Standplatz es mehr versteckte und dem kunsthistorischen Wert des Grabmals nicht entsprach.

 
Grabmal Richter

Das linke Foto zeigt den bisherigen und das rechte Foto den neuen Standort.

 

Partner

  • TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) / Verantwortlich: Dipl.-Geol. J. Wichert
  • Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen u. Sachsen-Anhalt e. V. (IDK) / Verantwortlich: Dr. Ch. Franzen
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (IDK) / Verantwortlich: Dr. A. Kiesewetter
  • Friedhofsverwaltung Innerer Neustädter Friedhof / Verantwortlich: Herr Mehmke
  • Restauratoren: Fa. Consolidas (Scheßlitz, Bamberg) und Fa. M. Eilenberger (Holzhau, Erzgebirge)

Inhalt

  • Schadenskartierung, denkmalpflegerische Zielstellung und Maßnahmekonzept (TUBAF, Eilenberger)
  • Analysen zur Versalzung und Bohrwiderstandsmessungen (IDK)
  • Karstensches Prüfrohr zur Ermittlung der Eindringfähigkeit des Steinfestigungsmittels und Pinseltest zur Feststellung des Grades der Absandung (IDK)
  • Entnahme von Bohrkernen zur Herstellung von Dünnschliffen, Materialanalysen und Feststellung der Festigkeitsparameter (TUBAF)
  • 3D-Laseraufnahme und geomechanische numerische Simulationen (TUBAF)
  • Säuberung und Entsalzung und Tränkung des Grabmals zur Steinfestigung durch die Fa. ConsolidaS
  • erneute Untersuchungen und Analysen

Wissenschaftliches Ziel

Neben den bekannten denkmalpflegerischen Untersuchungen wird versucht, mittels geomechanisch numerischer Simulationen Aussagen zu den Festigkeitsparametern vor und nach der Tränkung sowie zum Verhalten unter erhöhter Temperatur- und/oder Spannungsbelastung treffen zu können.
Auch eine Korrelation dieser Ergebnisse mit denen der Bohrwiderstandsmessung ist angedacht. Innerhalb der begleitenden Laboruntersuchungen sollen Zusammenhänge zwischen Spannung und Stress im Stein herausgefunden werden. Hintergrund ist die überlegung, dass neu aufgebaute Spannungen im vollgetränkten Stein zu unmotivierte Rissen führen können.
Die Untersuchungen können einen weiteren Beitrag zur Entwicklung substanzschonender Analysemethoden leisten und sollen diese neue Verfahren hinsichtlich ihrer Eignung prüfen.

 

denkmal-aktiv - Projekt mit Schülern des Gymnasiums "Dreikönigsschule"

Inhalt

Ausgehend von der heutigen Anlage des Friedhofs, setzen sich die Schüler mit dessen historischer Entwicklung und in diesem Zusammenhang mit generellen Aspekten der Denkmalpflege auseinander. Dabei werden vor allem die verschiedenartigen Grabmale als Ausdruck eines Zeitgeistes sowie Recherchen über einzelne dort begrabene Persönlichkeiten eine Rolle spielen. Die Ergebnisse dieser Recherche sollen dann unter dem Thema "Ewige Nachbarn erzählen aus ihrem Leben" gebündelt werden.
Neben der theoretischen Beschäftigung werden die Schüler auch praktische Arbeiten durchführen, wie z.B. das Freischneiden von Grabmalen oder die Wiederherstellung eines alten Zaunes. Dabei ist auch die Dokumentation und Sortierung der Umfriedungen (Metallzäune) geplant. Auch eine Art Pflegepatenschaft ist denkbar, in der sich die Schüler bereit erklären, sich aktiv um eins oder mehrere Grabmale zu kümmern.
Angedacht ist die Konzeption und Umsetzung einer Miniausstellung über den Inneren Neustädter Friedhof in einem der leer stehenden Grufthäuser.

Partner

  • Dreikönigsschule Dresden-Neustadt
  • Friedhofsverwaltung Innerer Neustädter Friedhof
  • TU Cottbus - Lehrstuhl für Denkmalpflege

Zeitraum

Schuljahr 2010-2011

Das Vorhaben wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert.

 

Erfassung der Grabmalinformation für Grabpatenschaften

Einleitung

Die Studierenden des Masterstudiengangs Denkmalpflege und Stadtentwicklung an der TU Dresden bearbeiten in ihrem 3. Studiensemester unterschiedliche Projekte unter Anleitung von Mitarbeitern der Universität und unter Beteiligung von Fachleuten aus der Praxis. Im Wintersemester 2009/10 konnten zwei Projekte zum Inneren Neustädter Friedhof vergeben werden.
Dafür konnte mit der herausragenden Arbeit von Susan Hartmann ("Patenschaften für Grabmale - Öffentlichkeitsarbeit in der Denkmalpflege", 2009) ein wichtiger Grundstein gelegt werden.

Verwantwortlich:

TU  Dresden
Fakultät Architektur
Professur Denkmalkunde und angewandte Bauforschung
Masterstudiengang Denkmalpflege und Stadtentwicklung
Dr. Ingrid Scheurmann, Olav Helbig
info@denkmalpflege-stadtentwicklung.de

 

Bearbeiterin: Babett Hanetzky
Im Frühjahr 2009 war an der Bauhausuniversität Weimar eine Bachelorarbeit zu Grabpatenschaften entstanden, die sich vornehmlich mit der Situation auf dem Inneren Neustädter Friedhof auseinandersetzte. Ausgerichtet an den Erkenntnissen dieser Arbeit wurden nun die unter Denkmalschutz stehenden Grabmale auf dem Inneren Neustädter Friedhof erfasst und zehn ausgewählte Stellen für eine Grabpatenschaftsdatenbank vorbereitet. Die bereits existierende Inventarisation der Grabmale wurde ergänzt und ebenfalls als Grundlage herangezogen. Für die Datenbank waren vor allem Fragen der Belegbarkeit der Grabstellen als auch  der möglichen Anbringung einer zusätzlichen Namenstafel relevant. Die zehn für eine Datenbank vorbereiteten Grabmale werden auf dieser Internetseite veröffentlicht werden.

 

Konzept zur witterungsgeschützten Aufstellung gefährdeter Grabmale auf dem Inneren Neustädter Friedhof

Einleitung

Die Studierenden des Masterstudiengangs Denkmalpflege und Stadtentwicklung an der TU Dresden bearbeiten in ihrem 3. Studiensemester unterschiedliche Projekte unter Anleitung von Mitarbeitern der Universität und unter Beteiligung von Fachleuten aus der Praxis. Im Wintersemester 2009/10 konnten zwei Projekte zum Inneren Neustädter Friedhof vergeben werden.
Dafür konnte mit der herausragenden Arbeit von Susann Hartmann ("Schutz von Grabmalen-Schutzbauten oder Translozierung", 2009) ein wichtiger Grundstein gelegt werden.

Verwantwortlich:

TU  Dresden
Fakultät Architektur
Professur Denkmalkunde und angewandte Bauforschung
Masterstudiengang Denkmalpflege und Stadtentwicklung
Dr. Ingrid Scheurmann, Olav Helbig
info@denkmalpflege-stadtentwicklung.de

 

Bearbeiterin: Friederike Vialon
Es entstand eine Arbeit, die sich zunächst mit den Grundlagen der Natursteinverwitterung und den Möglichkeiten der Einhausung auseinandersetzt, um dann für die einzelnen Grabmale eine Art des Umgangs vorzuschlagen.
Dabei wird nach Freischneiden (von Pflanzenwuchs befreien), Einhausen, Unterstellen, Überdachen und Konservieren unterschieden. Für das Unterstellen der Grabmale kommen zum einen nicht mehr genutzte Grufthäuser, zum anderen das Dach, das einst den Totentanz vom Georgentor (heute in der Dreikönigskirche) schützte, in Frage. Dafür wurden konkrete Vorschläge erarbeitet, die die Umsetzung der gegenwärtig  entlang der Wege und ohne Bezug zu einer Grabstelle aufgestellten Denkmale vorsehen.
Das Konzept wurde um Hinweise zur Verbesserung des Umfeldes ergänzt, da die Autorin richtig bemerkte, dass nur ein gepflegt wirkender Friedhof attraktiv für Grabpatenschaften oder andere Formen der Unterstützung beim Erhalt der Denkmale hat.

 


Fotomontage zur Darstellung einer witterungsgeschützten Aufstellung
von Grabmalen, die derzeit ungeschützt auf dem Friedhof stehen.